Allseits bekannt
Stockenten kennt doch jedes Kind. Auf fast jedem Gewässer sind diese Vögel zu finden. Die Weibchen im braunen Federkleid. Bei Männchen sind im grauen Kleid viele bunte Einsprengsel zu finden und der Kopf schimmert auffallend grün. Meist brüten die Vögel im Gebüsch von Teichen und Seen.
Hoch oben
Manchmal kommt es aber auch vor, dass sie sich ein Nest ganz oben in Bäumen oder auf Türmen bauen, vermutlich um besser vor Räubern geschützt zu sein. Auch im Bergfried der Burg Gnandstein brüten sie hin und wieder. Trutzig erhebt sich dieses Wahrzeichen der Burg 33 Meter in die Höhe. Nur ein paar Stunden nach dem Schlupf schmeißt die Mutter die Nestflüchter aus einer Maueröffnung und sie fallen in den inneren Turmhof der Burg. Die meisten Tiere überleben die vermutlich sehr unsanfte Landung. Danach werden sie von den Kollegen und Kolleginnen vor Ort unter dem ständigen „Gemecker“ der um den Turm kreisenden Mama eingesammelt und zum Brunnen vor dem Torhaus gebracht. Dort wartet die Mutter schließlich bereits, um sogleich mit ihrem Nachwuchs entlang der Zwingermauer talwärts in Richtung des Flüsschens Wyhra zu marschieren.
Besuch in Colditz
Auch auf einem Dachfirst des Colditzer Schlosses brüteten sie einmal. Nur leider sprangen ein paar der Küken nach links und ein paar nach rechts aus dem Nest. Einige Jungtiere landeten also außerhalb des Schlosses und konnten schon das Wasser der vorbeifließenden Mulde erreichen. Einige jedoch saßen, nachdem sie dem im Hof arbeitenden Elektriker direkt auf den Rücken geplumpst waren, im Schlosshof fest. So mussten wir sie in eine Kiste einsammeln und der Mutter nach draußen bringen. Solche Ereignisse sind für die Enten und für uns immer sehr aufregend. Man weiß leider nie, wie tiefgreifend man sich einmischen darf oder was die Natur bzw. die Entenmutter alleine klären kann.
Weitere Teile unserer Reihe "Meet & Piep"
Die Sache mit den Störchen – Was die großen Zugvögel im Schloss Rochlitz außer einem guten Eindruck noch hinterließen.
Verschollen in den Wendewirren – Schloss Colditz vermisst Phönix und Pelikan.
Nestlinge und Ästlinge – Wie zahlreiche kleine Jungvögel unsere Museologen auf Schloss Rochlitz und Colditz auf Trab halten.
Emmaus und Schlaggan – Warum man Vogelnamen einfach so erfinden kann.
Jagdfalken und Haselhühner – Oder: Kann man Eichhörnchen essen?
Japan bei Dresden – ein Schloss für Fasane.
Da lachen ja die Hühner! – Die Vogeltapete von Schloss Weesenstein.
Irokesentaube und Äffcheneule – Lange blieb in Colditz eine umwerfende Vogelwelt versteckt.