Schloss Rochlitz

Residenz der vergessenen Wettiner
  • Ein Haus der ersten Stunde – Rochlitz ist eine der ältesten Burganlagen Sachsens.
  • Thietmar von Merseburg erwähnt Schloss Rochlitz schon im Jahr 1009 in seiner bedeutenden Chronik.
  • Lichte Jupe, Finstere Jupe – Zwei mächtige gotische Türme zeigen die Macht der Wettiner.
  • Von Rochlitz aus spioniert Herzogin Elisabeth die Gegner der Reformation aus.
  • Die dunklen Keller des Schlosses nutzt 1945 der sowjetische Geheimdienst als Gefängnis.

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Portrait Frank Schmidt Frank Schmidt


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frank.schmidt(at) schloesserland-sachsen.de

Wer die frühe Landesgeschichte Sachsens verstehen will, kommt an Schloss Rochlitz nicht vorbei. Die Burg entstand bereits im 10. Jahrhundert, einer wenig friedlichen Zeit. König Heinrich I. hatte die slawischen Siedlungen im Osten der Reichsgrenze überfallen und besetzt. Rochlitz diente als Militärstützpunkt in einem von Meißen aus entstandenem Burgensystem. Die Reichsburg entwickelt sich. 1143 gelangt sie in den Besitz der Wettiner und wird von nun an 800 Jahre lang eng mit den Höhen und Tiefen dieser sächsischen Fürstenfamilie verbunden sein. Generationen ließen das Bauwerk wachsen. Sein heutiges Aussehen verdankt das Schloss dem ambitionierten Markgrafen Wilhelm I. dem Einäugigen von Meißen. Er schuf um 1400 eine genauso luxuriöse wie wehrhafte Residenz mit zahlreichen architektonischen Raffinessen. Dabei bleibt es nicht. In den folgenden Jahrhunderten soll das Bauwerk ganz unterschiedliche Nutzungen erfahren. Es ist Amtssitz, Staatsgefängnis, Verbannungsort, Prinzenschule, Witwensitz, Jagdschloss, Gefangenenlager, Schulhort und schließlich Museum. Zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen, Naturkatastrophen, Brände oder einfach nur die zeitweise Verwahrlosung hinterließen ihre Narben am Bauwerk. Seine Existenz konnte das nicht erschüttern. Heute erstrahlt das Schloss in musealem Glanz und wirkt als kontrastreiches Eldorado für geschichtsbegeisterte Familien wie für Fachleute.

 


Letzte Änderung: 27.08.2020

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