Hinter den Kulissen

Vernetzt euch!

Wie Rochlitzer Kultureinrichtungen kooperieren

Antje Krahnstöver /

Schloss Rochlitz an der Mulde
Die Vernetzung unserer Häuser mit benachbarten Kultureinrichtungen bietet für alle Seiten Vorteile, wie das Beispiel Schloss Rochlitz zeigt. Museumspädagogin Antje Krahnstöver berichtet von einem ihrer Projekte.

Als Museumspädagogin des Rochlitzer Schlosses ist mein Interesse groß, sich noch intensiver mit Organisationen und Einrichtungen innerhalb der Stadt zu vernetzen. Dazu zählen beispielsweise die Euro-Akademie, in der Erzieher und Sozialassistenten ausgebildet werden, die Bibliothek oder der Rochlitzer Regionalmarkt. Um wirksam zu sein und stabile, kooperative und komplexe Beziehungen zwischen den beteiligten Partnern entstehen zu lassen, erfordert es Geduld und intensiven Einsatz.

Eine besonders enge Zusammenarbeit besteht mit dem Jugendladen, also der offenen Jugendarbeit, hier vor Ort. Bestes Beispiel dafür ist eine Veranstaltung in unserer Schlossküche. Jeden Donnerstag treffen sich nämlich unter dem Motto „Alltagshelden“ ältere Menschen des Rochlitzer Seniorenrats und junge Leute, um gemeinsam zu kochen. So werden ganz nebenbei soziales Lernen, generationsübergreifende Bindungen und lebensnahe Skills (Fertigkeiten) praktiziert. Dank des Förderprogramms „Auf!leben“ des Bundesfamilienministeriums war es möglich, einen Nachmittag vor Ort im Schloss mit unserer Schlossköchin gemeinsam ein Mahl nach historischem Rezept zuzubereiten.

 

Die verwendeten Zutaten stammen vom Biobauernhof aus dem Nachbarort. Ein Filmteam begleitete die ganze Aktion. Wunderbar zu erleben, mit welchem Eifer die Kids sich um das Feuer kümmern, oder wie selbstverständlich sie sich einfache kleine Kniffe der Seniorinnen aneignen.

Am Ende kamen unsere berühmte Grünkernsuppe und ein Dessert aus Obst und Sahne auf die Tafel. Und … es hat geschmeckt!

 

Mir ist es ein Herzensanliegen, unser Museum im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung – kurz BNE – weiterzuentwickeln. Diese Veranstaltung war ein wunderbar positives Beispiel dafür, wie Nachhaltigkeitsstrategien und Museumsarbeit in unserm Haus sinnvoll zusammengedacht werden können, denn deren Umsetzung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

 

An neuen Ideen für gemeinsame zukünftige Projekte fehlt es nicht: Auch in diesem Jahr beteiligt sich der Jugendladen am Programm „Spurensuche“ der sächsischen Jugendstiftung. Geforscht wird nun zu Clemens Pfau, unserem Museumsgründer. Ich bin mir sicher, dass sich auch dann wieder all die Vorteile von vernetzter Zusammenarbeit potenzieren werden.

 

 

Antje Krahnstöver ist im Schloss Rochlitz für die Kulturelle Bildung zuständig. Mit großer Freude treibt sie die zunehmende Vernetzung der verschiedenen Kultureinrichtungen voran.


Letzte Änderung: 24.01.2020

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