Hinter den Kulissen

Das Geheimnis von Kriebstein

Alexander Hänel /

Eine Familie rätselt beim Probelauf zum Spielerundgang "Das Geheimnis von Kriebstein". Alle schauen auf ein Tablet
Ein Museum ist kein Spielplatz. Das stimmt, aber gespielt werden darf bei uns trotzdem. Auf der Burg Kriebstein gibt es nun ein Angebot, bei dem Escape gamer und Rätselfreunde auf ihre Kosten kommen: „Das Geheimnis von Kriebstein“, ein interaktives Spiel für Familien und Freunde.

Ein Escape-Game im Museum

Das Spielprinzip ist das eines Escape-Games: Innerhalb einer vorgegebenen Zeit muss man alle Rätsel gelöst haben, um das Spiel zu gewinnen. Anders als bei einem Escape-Room ist man jedoch nicht eingesperrt, sondern kann sich frei bewegen. Die einzelnen Spielstationen muss man suchen und nicht immer liegt gleich auf der Hand, was zu tun ist. Das macht den Reiz dieses Spielprinzips aus. Doch allein gelassen wird man nie. Hilfe bekommt man immer über das Mediapad. Auf diesem Tablet werden die Spielenden mit Video- und Tonsequenzen durch die Story geführt. Zugleich ist es Spielgerät, wenn man kleine digitale Minispiele absolvieren muss. Die eingesetzte Software Xpedeo ist von unseren Projektpartnern von der Informationsgesellschaft Bremen entwickelt worden, die, gemeinsam mit Barbara Falkner von Raumsektor Berlin und meiner Kollegin Claudia Fiebach, auch an der Konzeption beteiligt waren sowie die Produktion der Medieninhalte übernommen haben.

Das Spiel beginnt

Was als scheinbar harmlose Führung mit einem Tablet beginnt, wird plötzlich zu einer spannenden Verfolgungsjagd durch das Museum. Die Besucher*innen beobachten zufällig einen Diebstahl und geraten dann selbst unter Verdacht. Um sich zu entlasten, müssen sie den wahren Dieb schnappen. Das kann nur mithilfe des etwas verrückten Geists der Burg gelingen, der zu seiner Belustigung aber seine ganz eigenen Mätzchen mit den Spielenden treibt.

 

Der Geist von Kriebstein

Er kann nerven. Und zwar ziemlich. Der Geist der Burg Kriebstein treibt seinen Schabernack mit den Spielenden. Am liebsten redet er über sich selbst und platzt vor Ungeduld. Aber ohne seine Hilfe kann man das Spiel nicht gewinnen. Also muss man sich mit ihm arrangieren, dann hat man auch seinen Spaß an ihm. Wie ein echter Geist sieht er eigentlich gar nicht aus. Eher wie ein aus der Zeit gefallener Paradiesvogel. Doch unterschätzen sollte man ihn nicht, er hat so manchen Trick auf Lager und ist ein echter Technikfreak. Mit ihm spielt man sich von Rätsel zu Rätsel durch die Burg bis zum Finale. Ob man das Geheimnis lösen kann?

 

Vermittlung durch Wahrnehmung und Beschäftigung

Die große Stärke des Spiels ist die Verknüpfung von analogen und digitalen Spielformen. An vielen Stellen muss man selbst Hand anlegen, muss etwas puzzeln, erfühlen, öffnen oder bedienen. Dafür wurden spezielle Hands-on-Module entwickelt. Aber damit nicht genug. Wie in einem Escape-Room müssen sich die Spielenden genau im realen Raum umschauen, um entscheidende Hinweise zu finden und die Rätsel lösen zu können. So gelingt es, die Wahrnehmung der Spielenden für den Museumsraum zu schärfen und auf einzelne Ausstellungsobjekte zu lenken, mit denen sie sich intensiv beschäftigen müssen. Auf diese Weise wird implizites Wissen über die Objekte und die Geschichte der Burg vermittelt.

Ein Angebot für Familien und Freunde

Ausgerichtet ist das Spiel auf Familien mit Kindern ab etwa 10 Jahren. Daran orientiert sich auch der Schwierigkeitsgrad der Rätsel. Aber auch Spielgruppen aus Freunden oder Erwachsenen dürften an dem Angebot ihren Spaß haben. Bis zu vier Personen können gleichzeitig spielen. Gebucht wird das Angebot über den Ticketshop auf der Website. Dort werden feste Zeitslots angegeben, da es einen zeitlichen Abstand zwischen den Spielgruppen geben muss.

Alexander Hänel ist Museologe auf der Burg Kriebstein und zockt auch privat gern mal eine Runde, wenn er die Zeit dafür findet. Gemeinsam mit Claudia Fiebach von der Burg Mildenstein hat er das Projekt initiiert und umgesetzt.


Letzte Änderung: 24.01.2020

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