Renovierungsarbeiten in der Burgkapelle
Steigen wir ein ins Jahr 1965. Die Burg Mildenstein konnte bisher nichts erschüttern. Oberhalb der Mulde trutzt sie der Zeit und hüllt sich in Geduld. Mittlerweile hat man sie zum Kreismuseum ernannt und sie schützt eine beträchtliche Sammlung an aufbewahrungswürdigen Objekten. Doch die Zeit hat auch an der Burg ihre Spuren hinterlassen. In der Burgkapelle sollen Renovierungsarbeiten stattfinden.
Die Entdeckung
Im Zuge der Bauarbeiten öffnet man den mittelalterlichen Boden der Kapelle. Nachdem die Museumshandwerker die alten Fußbodenziegel entfernt haben, machen sie eine Entdeckung. In eine Felsnische gebettet, erblicken sie ein weibliches Skelett und das eines Säuglings. Damit haben sie nicht gerechnet. Grabbeigaben oder Reste von Kleidung sind nicht auffindbar. Damit wird eine zeitliche Einordnung der Bestattung erschwert.
Das damalige Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden (heute: Landesamt für Archäologie Sachsen) schätzt den Zeitpunkt der Beisetzung vor dem eigentlichen Kapellenbau. Damit wären die Frau und der Säugling schon im 12. oder sogar 11. Jahrhundert bestattet worden.
Wer ist die unbekannte Frau und ihr Kind? Und was könnte ihnen zugestoßen sein?
Weiter geht´s hier im Teil 2.
Claudia Fiebach ist Museologin auf Burg Mildenstein und geht den Dingen gern auf den Grund.