In der Antike war der Glaube an eine Vielzahl von Göttern verbreitet. Neben Göttern für den Tod, den Krieg und die Natur gab es natürlich auch Gottheiten für die schönste Sache auf Erden: die Liebe. Aphrodite galt als die griechische Göttin der Liebe und der Schönheit. Bei den Göttern ging es in der Liebe hoch her, sie nutzten ihre Macht aus und scheuten auch vor Gewalt nicht zurück. Wir erzählen sieben, wenn auch nicht immer glückliche Liebesgeschichten:
Dionysos und Ariadne
Ariadne verliebte sich in den Helden Theseus und half ihm auf der Insel Kreta beim Kampf gegen das Untier Minotaurus. Sie gab Theseus vor dem Kampf einen Wollfaden, mit dem er wieder aus dem Labyrinth des Minotaurus herausfand. Zum Dank versprach er ihr die Treue und nahm sie mit auf die Heimreise nach Athen. Doch bei einer Rast auf der Insel Naxos vergaß er sie, als sie eingeschlummert war. Theseus segelte davon und ließ sie zurück. Der jugendliche Gott Dionysos sah die schlafende Schöne und sie wurden ein glückliches Paar. Ariadne gebar dem Dionysos mehrere Söhne.
Pan und Syrinx
Pan, der Gott der Wälder und Wiesen, hatte ein Auge auf die schöne Nymphe Syrinx geworfen und verfolgte sie verliebt. Doch sie verschmähte ihn − vielleicht wegen seines einem Ziegenbock ähnlichem Aussehen − und lief davon. Als ihre Flucht plötzlich an einem Flussufer endete, rief sie die Götter um Hilfe. Diese verwandelten sie in Schilfrohr, der Wind strich darüber und brachte klagende Laute hervor. Pan schnitt sieben Stücke davon ab und band sie zusammen – so entstand die Panflöte!
Orpheus und Eurydike
Traurig dagegen verlief die Geschichte von Orpheus. Er war ein begnadeter Sänger und gewann so die Liebe der Nymphe Eurydike. Doch am Tag ihrer Hochzeit wurde sie von einer Natter gebissen und starb. Orpheus folgte ihr mit seiner Lyra in die Unterwelt und spielte dort für Hades und seine Frau Persephone. Beide gewährten ihm seine Bitte, er dürfe zusammen mit seiner Frau den Hades verlassen. Die einzige Bedingung war, dass er sich nicht zu seiner Frau umdrehen dürfte. Als Orpheus nach oben stieg und keine Schritte hinter sich hörte, drehte er sich aus Sorge um und Eurydike verschwand für immer im Reich der Toten.
Narzissos und Echo
Die schöne Bergnymphe Echo verliebte sich unsterblich in Narzissos, doch sie konnte ihre Liebe nicht äußern. Wegen ihrer Geschwätzigkeit bekam sie einst eine grausame Strafe: Sie konnte nur noch Worte von anderen wiederholen. Narzissos wies jedoch ihre Liebe zurück. Die arme Echo magerte ab und verging vor Gram, bis sie schließlich nur noch aus ihrer Stimme bestand. Auch mit Narzissos nahm es kein gutes Ende: Er verliebte sich in sein eigenes Spiegelbild und saß stundenlang am Wasser, bis er irgendwann hineinstürzte und ertrank. Die nach dem Gott benannte Narzisse steht deshalb für Eigenliebe und Eitelkeit.
Apollo und Daphne
Apollo, der strahlendste und schönste der griechischen Götter, verliebte sich heftig in die Nymphe Daphne und verfolgte sie. Sie floh und wollte lieber jungfräulich bleiben. In höchster Not flehte sie um Verwandlung ihrer Gestalt. Da wurden ihre Füße zu Wurzeln, ihre Arme zu Zweigen, ihre Haare zu Blättern. Als Apollo sie umarmte, hielt er einen Lorbeerbaum in seinen Armen, doch fühlte er unter der Rinde ihr Herz schlagen. Seitdem trägt Apollo einen Lorbeerkranz auf dem Kopf.
Meleager und Atalante
Als der riesige Kalydonische Eber das Land verwüstete und schon mehrere griechische Helden gestorben waren, war es schließlich die Jägerin Atalante, die den wilden Eber durch einen treffsicheren Schuss von ihrem Bogen so verwundete, dass Meleager ihn mit seinem Speer zur Strecke bringen konnte. Meleager verliebte sich in Atalante und übergab ihr den Kopf des Ebers als Trophäe.
Keyx und Alkyone
Der König Keyx von Thessalien liebte seine Gemahlin Alkyone über alles und auch sie glaubte, ohne ihn nicht leben zu können. Eines Tages trat der König eine Schiffsreise an, das Schiff ging im Sturm unter. Alkyone wartete Tag für Tag am Strand auf seine Rückkehr, bis eines Tages Morpheus, der Traumgott, ihr zuflüsterte, was sich ereignet hatte. Da wollte auch Alkyone nicht mehr länger auf der Erde leben und ging ins Wasser, um sich wieder mit ihrem Liebsten zu vereinen. So viel Liebe und Treue überwältigten selbst die Götter und verwandelten die beiden in Eisvögel.
Die spannenden Liebesgeschichten zeigen, dass sich in Sachen Liebe in den Tausenden von Jahren so viel nicht getan hat. Auch heute noch geht es in Filmen, Schlagern und Romanen vor allem um das Eine: die Liebe.
Mehr als 60 Figuren und Vasen verleihen dem Barockgarten Großsedlitz einen besonderes Reiz. Wer die Kunstwerke schuf, ist nicht genau bekannt. Im Moment liegt der Park im Winterschlaf, ab dem 1. April 2023 kann man sie bei einem Frühlingsspaziergang entdecken.
Bis dahin besteht hier die Möglichkeit, virtuell durch die Anlage zu flanieren. Mehr über die Skulpturen gibt es ab dem Frühjahr bei den regelmäßigen Führungen durch den Park zu erfahren (Infos hier).
Der Valentinstag ist der einzige Tag, an dem Männer mehr Blumen kaufen als Frauen. Dr. Birgit Finger arbeitet als Museologin im Barockgarten Großsedlitz und freut sich im Sommer jeden Tag über die Blumen im Park.
