Die Wiederentdeckung des Mildensteiner Burgbrunnens


Fiebach, Claudia


Jahrbuch der Staatlichen Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen (online) 2024, 17-26.


25.06.2024


Der Mildensteiner Burgbrunnen ist seit 2019 wieder sichtbarer Bestandteil des Burggeländes. 1810 überbaut und dem Boden gleichgemacht, ist er viele Jahre in Vergessenheit geraten und wissenschaftlich unerforscht geblieben. Der Beitrag betrachtet die vorhandenen Quellen neu und setzt sie in den passenden zeitlichen Kontext. Zudem brachten weitere Quellenfunde sowie der Grabungsbericht des Landesamtes für Archäologie neue Erkenntnisse. Viele Reparaturrechnungen geben Auskunft über Lohnzahlungen, tätige Gewerke und Arbeitsaufwände, die mit der Instandhaltung des Brunnens verbunden waren. Deutlich wird, dass der Brunnen, der für den Belagerungsfall vermutlich im 12. Jahrhundert abgeteuft wurde, für die tägliche Wasserversorgung keine Rolle spielte. Nichtsdestotrotz kann der Mildensteiner Brunnen mit einer Teufe von 66,5 m als der tiefste Sachsens im 14. Jahrhundert, wenn nicht sogar des 12. Jahrhunderts gesehen werden.

 

The Rediscovery of the Mildenstein Castle well

The Mildenstein castle well has again been a visible part of the castle site since 2019. Built over in 1810 and leveled out with the ground it was forgotten for many years and remained scientifically unexplored. The article re-examines the existing sources and puts them in the right chronological context.  Further source findings as well as the excavation report of the State Office of Archeology also revealed new insights. Numerous invoices for repairs provide information about wage payments which were associated with the upkeep of the well. It becomes clear that the well which was probably constructed in the 12th century for use in the event of siege did not play a role in the daily supply of water. Nonetheless, the Mildenstein well can still, with a depth of 66.5 m, be regarded as the deepest in Saxony in the 14th century, possibly even the 12th century.


Letzte Änderung: 13.12.2019
Autor: Fiebach, Claudia

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