Schlosspark Pillnitz

Sie sind alt, sie sind schön und außerdem herrlich grün: unsere historischen Gärten und Parks. Darüber hinaus sind sie Teil unseres kulturellen Erbes und als solche als Gartendenkmale geschützt. Pillnitz gilt als ein einzigartiges Ensemble der Gartenkunst vom Barock bis in die Neuzeit mit immensem Denkmalwert. Weil auch nachfolgende Generationen noch in den Genuss dieses wertvollen Erbes kommen sollen, sind besondere Anstrengungen nötig, um den Schlosspark so authentisch wie möglich zu erhalten.

Auf den Pfaden des sächsischen Adels

Ende des 17. Jahrhunderts gelangte Pillnitz in den Besitz der sächsischen Kurfürsten. Unter August dem Starken (und seiner Mätresse Gräfin Cosel) entstanden nicht nur Wasserpalais und Bergpalais, sondern auch wichtige Partien des Schlossgartens in den Gestaltungsformen des Barock. Symmetrie, Alleen und Heckenquartiere prägten die Anlage. Ende des
18. Jahrhunderts wurden der englische, der holländische und der chinesische Garten im landschaftlichen Stil angelegt. Im 19. Jahrhundert errichtete man das Neue Palais und erweiterte den Garten um den Fliederhof. Außerdem wurde das Palmenhaus errichtet und der ehemalige „Spielgarten“ zu einer Nadelgehölzsammlung umgestaltet.


Mehr zur Geschichte des Schlossparks Pillnitz

Die Schönheit der Anlage hat jedes Jahr tausende Besucherinnen und Besucher. Die Menschen kommen hierher, um zu sehen, zu staunen und um zu genießen. Daher ist die Anlage ein Anzugpunkt für Touristinnen und Touristen.

 

Mehr Informationen für Besucherinnen und Besucher des Schlossparks Pillnitz

 

 

Erhalt unserer Gartendenkmale für künftige Generationen!

Der Wandel macht insbesondere den Altbäumen zu schaffen. Alte Großbäume sind besonders gefährdet, da ihre mächtigen Kronen in den Sommermonaten oft mehr Wasser verdunsten als der ausgetrocknete Boden nachliefern kann. Auch können sie sich nicht mehr so ​​​​leicht an sich ändernde Standort­bedingungen anpassen.


Um die Verluste an Altgehölzen so gering wie möglich zu halten, lohnt es sich, die Vitalität der Altbäume zu stärken. Neben Boden­verbesserungs­maßnahmen, die der besseren Nährstoff- und Wasserversorgung sowie Bodendurchlüftung dienen, können Pilz- und Wurzel­behandlungen das Leben der Baumveteranen verlängern.

Bewährte Sorten oder klimaresiliente Baumarten?

In einem Gartendenkmal wie dem Schlosspark Pillnitz gilt es, das historische Erscheinungsbild der Anlage so gut wie möglich zu erhalten. Deshalb werden absterbende Gehölze in der Regel am gleichen Standort durch die gleiche Baumart ersetzt. Wenn jedoch ein prägender Baum stirbt, stellt sich die Frage, ob die bisherige Baumart noch geeignet ist oder es eine Alternative braucht: eine Baumart, die resilienter gegenüber Trockenheit und Hitze ist und dem bisherigen Baum im Aussehen ähnelt. Für bestimmte Gehölze, wie zum Beispiel den Berg-Ahorn, wird dies bereits umgesetzt. Bei anderen Bäumen, wie beispielsweise den prägenden „Schwesternbuchen“ im Lustgarten, lohnt sich der Versuch, einen Abkömmling nachzupflanzen.

Wassermangel versus Wasserspiel

Die vergangenen Jahre zeigen uns, dass wir künftig mit heißeren und trockeneren Sommern als bisher rechnen müssen. Wassermangel wird zu einer der schwierigsten Herausforderungen für unsere historischen Gärten und Parks. Zwar kann man mit gezielter Bewässerung fehlenden Niederschlägen begegnen, jedoch ist das keine nachhaltige Lösung. Über Fragen, ob und wie Fontänen und Wasserspiele aufrecht erhalten werden können, muss nachgedacht werden. So kann an manchen heißen Tagen durch die Fontäne im Lustgarten ca. 10.000 Liter Wasser durch Verdunstung und Verwehung verloren gehen. Damit könnte man theoretisch hundert Jungbäume für eine Woche mit Gießwasser versorgen.

 

 

Konkrete Maßnahmen

Blatt- und Nadelproben, Analyse des Ernährungszustandes

Bodenuntersuchungen mit Kammerbohrer aber auch Anlegen von Bodenprofilen zur weiterführenden Analyse der Bodenverhältnisse

bodenverbessernde Maßnahmen

revitalisierende Maßnahmen

Anzuchtfläche

Optimierung des Baumkatasters

Erweiterung der Wasserinfrastruktur (Tröpfchenbewässerung und Brunnenertüchtigung) und Untersuchung der Grundwasserverhältnisse

Wie unsere historischen Gärten sich künftig entwickeln werden und wie der Spannungsbogen Erhalt der Substanz vs. Anpassung an den Wandel gelingt, erforschen und erproben wir im Projekt.

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Letzte Änderung: 11.07.2023