Eine königliche Pastete
Schloss Weesenstein14. Türchen
König müsste man sein. Jeden Tag verköstigt mit den feinsten Speisen. Und zu Deiner Würdigung wird sogar ein eigenes Gericht kreiert. Auch König Johann von Sachsen kam in diesen Genuss. Ein Rezept für Feinschmecker und Fleischliebhaber.
Exquisites Kochen wird in dieser Familie großgeschrieben. Schon der Vater Johann Friedrich Baumann verfasste das Kochbuch „Der Dresdner Koch oder die vereinigte teutsche, französische und englische Koch-, Brat- und Backkunst“.
Sein Sohn Friedrich Tuiskon Baumann stieg 1863 zum Sächsischen Hofküchenmeister auf. Zu Ehren von König Johann von Sachsen kreierte er eine "Pastete à la Financemannsart“.
Für Finanzmänner und Fleischliebhaber
Eine Pastete nach "Finanzmannsart"? Scheint passend. Der junge Prinz Johann wurde frühzeitig in die sächsische Politik eingebunden. Schon bald war er Mitglied und später Vorsitzender des Sächsischen Finanzkollegiums.
Das Originalrezept beinhaltet eine große Blätterteigpastete, gefüllt mit einem Ragout aus gewürfeltem Kalbsfleisch, Kalbsbries, Hühnerfleischklößchen, Würfeln von gekochter Kalbszunge, Hahnenkämmen und -nieren sowie Oliven- und Trüffelscheiben. Gebunden mit Finanzmannssauce, verfeinert mit Trüffelessenz.
Pastete "Finanzmannsart" - Weesenstein Variante
Reinhard Lämmel, gelernter Koch und Kenner der sächsischen Küche, wandelte das Rezept für eine Weesensteiner Variante etwas ab. Es kommt auch Fleisch, aber zudem allerhand Gemüse wie Champignons und Zwiebeln – und sogar Kurkuma hinein.
Zum Rezept
Von König Johann ist nicht bekannt, ob er ein besonderer Feinschmecker war. Er liebte vor allem die geistigen Genüsse, wie Dante Alighieris Göttliche Komödie.
Doch ließ er die Schlossküche in Weesenstein 1864 in den Brauhof verlegen und nach modernen Gesichtspunkten einrichten. Dazu gehörte eine Koch-, Brat- und Backmaschine. Die dort gezauberten Feinschmeckereien ließ sich der König sicher gerne schmecken – wozu auch die königliche Pastete zählte.
Letzte Änderung: 16.02.2023