Sind die Lichter angezündet...

Schloss Rammenau

19. Türchen

Kurioses aus dem Inventar von 1780 – Eine kleine Schere mit integriertem Kästchen hilft im Schloss Rammenau beim Kerzen "putzen".

Elektrisches Licht gab es im Schloss Rammenau erst um 1910. Zuvor behalf man sich mit allerlei sonderbaren Gerätschaften. Neben 43 Lampen und Leuchtern aus verschiedenen Materialien wie Silber oder Zinn, befanden sich um 1780 im Inventar des Schlossbesitzers Johann Albericus von Hoffmannsegg (1717–1780) auch vier Lichtputzer.

 

Die sogenannten Lichtputzer, auch Lichtschneutzer oder Lichtscheren, benötigte man im 18. Jahrhundert zum Abschneiden der verkohlten Dochtreste. Anders als heute bestanden Kerzendochte lediglich aus einem einzelnen Strang Leinen oder Baumwolle. Diese Materialien verglühten jedoch nicht vollständig. Sie rußten und flackerten umso stärker, je weiter die Kerze herunterbrannte. Aus diesem Grund mussten die verkohlten Dochtenden etwa jede halbe Stunde gekürzt werden – die Kerzen wurden „geputzt“. Wer wohlhabend genug war, konnte diese Tätigkeit durch seine Dienerschaft erledigen lassen.

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Letzte Änderung: 16.01.2025

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