Wie Lux fürstlichen Glanz zum Strahlen bringt
Schloss Albrechtsburg13. Türchen
Die Albrechtsburg in Meissen beeindruckte schon im 15. Jahrhundert mit einem raffinierten Lichtspiel, das Arnold von Westphalen meisterhaft inszenierte und so die Pracht der Herrschergewänder perfekt zur Geltung brachte.
Ein Luxmeter, ein Messgerät der Beleuchtungsstärke hat Arnold von Westphalen, der seit 1484 Landeswerkmeister ist, nicht zur Hand, als er Herzog Albrecht (1486-1500) und Kurfürst Ernst (1464-86) durch ihr neues Schloss in Meissen führt. Die Brüder regieren seit 1464 über Sachsen und Thüringen. Sie hatten beschlossen, auf dem weithin sichtbaren Meissner Burgberg eine neue Residenz zu errichten. Wir können uns getrost vorstellen, dass sie zufrieden waren mit der Fülle und Intensität des nuancenreichen Lichts im Großen Saal der Albrechtsburg. Die farbenprächtigen, mit Perlen verzierten, golddurchwirkten Gewänder würden hier prächtig zur Geltung kommen.
Arnold, der erst mit dem Meissener Schlossbau aus dem Dunkel der Geschichte tritt, hatte die Wände großflächig durch vorhangbogenförmige Fenster geöffnet. Die gewölbten Binnenräume der Fensternischen reflektieren das Tageslicht und werfen es in den Raum hinein. Hier nehmen die kristallförmigen Kappen der Zellengewölbe das Licht in Empfang und streuen es in die Tiefen des langrechteckigen Empfangs- und Festraums. Am raffiniertesten streut sich das Licht am Schirmgewölbe des zentralen Pfeilers. Die Eintretenden dürften vom Lichtspektakel beeindruckt gewesen sein. Ob Arnold bei festlichen Empfängen unter ihnen war, im Hofgewand aus der kurfürstlichen Kammer? Wir wissen es nicht.
Arnold von Westphalen
Letzte Änderung: 16.01.2025
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