Habicht gegen Maus

Mittelalterliche Burgen standen vor Herausforderungen, die wir uns heute kaum vorstellen können. Auch der Burgvogt von Mildenstein hatte ein großes Problem, das nach einer ungewöhnlichen Lösung verlangte...

„Die Mäuse fressen uns die ganze Ernte auf. Haben eine regelrechte Mäuseplage auf dem Kornhausboden. Sehe dringenden Handlungsbedarf und erbitte Freigabe von Finanzen für Burg Mildenstein.“

So oder so ähnlich könnte eine Whats-App-Nachricht vom Burgvogt an seinen damaligen Landesherrn Kurfürst Friederich den Sanftmütigen gegangen sein – hätte es Handys und Messenger-Dienste damals schon gegeben. 

Damals bedeutet in diesem Fall um 1450. Wir befinden uns im Mittelalter. Mäuse tummeln sich vergnügt im aufgeschütteten Getreide der Burg Mildenstein und fühlen sich wie im Paradies. 

 

Die Abgaben der umliegenden Bauern sind so hoch, dass eigens der Boden des Vorderschlosses für diese Getreidemassen ertüchtigt werden muss. Nun hat man Platz für das Korn, aber damit kommen auch die Mäuse – eine Plage – ein neues Problem. 

Der Vogt hat eine Idee. Er beauftragt einen Zimmermann, eine Kammer und einen Korb für Habichte zu bauen. Mit acht Brettern, ein paar Nägeln und Türbändern ist dies schnell erledigt. Die natürliche Schädlingsbekämpfung kann beginnen.

 

Der Habicht überfliegt die ganze 350 m² Fläche des Bodens, dessen Dachstuhl um 1390 erbaut wurde. Wie lange der Habicht auf Mäusejagd gehen musste, wissen wir nicht.

Eine Maus wurde lange nicht gesehen, aber hin und wieder verschwinden Gebäck und Leckereien auf Burg Mildenstein. Ob ein Habicht helfen könnte?!


Letzte Änderung: 29.02.2024

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