Königlicher Karpfen
Nein, Karpfen haben kein blaues Blut. Auch wenn man das bei der Bezeichnung „Karpfen blau“ vielleicht vermuten könnte. Aber angeblich wurden die Karpfen in den Moritzburger Teichen so gezüchtet, dass sie für herrschaftliche Tafeln besonders geeignet waren: mit größeren Filets.
Ob diese Geschichte nun stimmt oder nicht: Karpfen haben eine lange Tradition in Moritzburg und auf den Tischen der sächsischen Herrscher. In überlieferten Akten tauchen sie immer wieder auf: auf Einkaufslisten oder in zubereiteter Form. Auf der Tafel von August dem Starken am 22. November 1728 zum Beispiel als Karpfen blau. Wahrscheinlich kam der Karpfen gleich von nebenan – aus den Teichen, die rund um das Schloss liegen und bis heute hauptsächlich der Fischzucht dienen.
nachhaltig abgefischt
Im Herbst ist das Leben im Teich für viele Fische vorbei; es wird abgefischt. Weil das Teichwasser langsam abgelassen wird, können die Fische mit großen Netzen relativ einfach gefangen werden, um fangfrisch geschlachtet und direkt vor Ort verkauft zu werden. Saisonal und regional also! Und ganz wie vor fast 300 Jahren bei August dem Starken. Auch er und seine Gäste genießen den Karpfen im Herbst.
Karpfen blau
Wie genau der Karpfen blau für die herrschaftliche Tafel zubereitet wurde, ist nicht überliefert. Vielleicht orientierte man sich an dem Rezept aus einem 1719 erschienenen Kochbuch. Für alle Interessierten, die gerne einmal speisen möchten wie zu Augusts Zeiten, gibt es hier die Zubereitung.
Rezept zum Nachkochen
Letzte Änderung: 29.02.2024
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