Ice Age in Moritzburg
Unter den vielen Kuriositäten in der Sammlung des Schlosses Moritzburg fällt ein Geweih wegen seiner immensen Größe besonders auf. Es stammt von einem eiszeitlichen Riesenhirsch.
Fachleute würden Megaloceros giganteus zu diesem Tier sagen. Die Hirschart lebte vor 400.000 Jahren in Asien, Europa und Nordafrika. Mit einer geschätzten Körperhöhe von reichlich zwei Metern und einem Gewicht von bis zu 700 Kilogramm sind Riesenhirsche wohl mit heutigen Elchen zu vergleichen.
Das Moritzburger Geweih hat eine Spannweite von 2,21 Metern. Der dazugehörige Hirsch, der dieses mächtige Geweih einst trug, lebte vermutlich am Schwarzen Meer. Zumindest fand man das Geweih im Gebiet der heutigen Halbinsel Krim. So ist es wenigstens überliefert.
Doch wie kam es nun in das Barockschloss Augusts des Starken? Angeblich war es Zar Peter I., genannt ‚der Große‘, der dieses Geweih dem sächsischen Kurfürsten schenkte. Beide Herrscher kannten sich persönlich und waren miteinander befreundet. Peter der Große reiste mehrfach durch Sachsen und besuchte dabei unter anderem Freiberg, Dresden und die Festung Königstein.
Dass es sich bei dem großzügigen Geschenk Peters um den Überrest eines Urzeittieres handelte, wusste man vor 300 Jahren aber vermutlich noch nicht. Ein Inventar aus dem Jahr 1733 führt das Geschenk als Elchgeweih auf. Heute wissen wir es besser.
Vor ungefähr 7.000 Jahren starb der Eiszeithirsch aus. Wie sie einmal ausgesehen haben, lässt sich aber noch erleben, beispielsweise im Eiszeitmuseum in Lütjenburg.
Ganz verschwunden ist das große Tier aber noch nicht. Seine noch lebenden Nachfahren kann man in Moritzburg besuchen. Damhirsche, wie sie auch im Moritzburger Wildgehege leben, gelten als die engsten lebenden Verwandten von Megaloceros giganteus.
Letzte Änderung: 29.02.2024
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