Der Hunde-Kaiser von China

Besucher des Schlosses Rammenau werden im Chinesischen Zimmer in eine geheimnisvolle Welt entführt. Hier halten ausnahmsweise die Tiere die Zügel in der Hand…

 

Die Szenerie wirkt wie ein Dressurstück im Zirkus: Eine rote Holzkutsche wird von einem Dackelpaar gezogen. Darin thront, unter einem Baldachin, ein weiß-brauner „Hunde-Kaiser“ auf einem Kissen. Der Kutscher ist ein brauner Hund. Er sitzt aufrecht auf dem Bock und dirigiert die Zugtiere. Und ausgerechnet eine Hauskatze steht als Lakai auf dem hinteren Trittbrett.

Diese tierische Kutschfahrt findet sich auf den Tapeten des Chinesischen Zimmers von Schloss Rammenau. Sie wurden um 1730 von einem sächsischen Hofmaler angefertigt und sind mit Chinoiserien geschmückt.

 

Darunter versteht man Darstellungen aus dem chinesischen Leben – zumindest, wie sich Europäer China vorstellten – bis hin zu bizarren Interpretationen davon.

Die Vermenschlichung von Tieren war im 18. Jahrhundert ein beliebtes Motiv. Ein berühmtes Beispiel ist die Affenkapelle aus Meissener Porzellan. Ein weniger bekanntes findet sich im Fasanenschlösschen Moritzburg. Hier wird ein verstorbener Hund in Begleitung der Trauergäste – allesamt auch Hunde – zu Grabe getragen.


Letzte Änderung: 29.02.2024

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