König der Weine, Wein der Könige
Schloss Moritzburg23. Türchen
Die Krone der ungarischen Weine, der süße Tokaier, erfreute sich am sächsischen Hof in Dresden großer Beliebtheit. August der Starke und sein Sohn und Nachfolger Friedrich August II. tranken ihn besonders gern.
Bereits in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts findet sich Tokaier im Inventar der Dresdener Hofkellerei – typisch mundartlich sächsisch wird der Wein dort als „Duggeier“ bezeichnet.
In kleinen Fässern kam er als Geschenk, im Tausch oder käuflich erworben nach Dresden, bevor er später auf Flaschen gezogen wurde. In Sachsen verwendete man dazu sogenannte Halbmaßflaschen (1 Maß entspricht 0,9356 l).
Getrunken wurde er aus kleinen, 13 bis 16 cm großen Kelchgläsern, auf die ein fliegendes Insekt in unterschiedlicher Gestalt geschnitten war. Die Tiere stehen symbolisch für vergängliches Glück. Als Mückengläser gingen die Gläser in die Literatur ein.
Übrigens: Auch als Medizinalwein war der Tokaier in ganz Europa berühmt. So ernährte sich beispielsweise August der Starke im Herbst 1726 während einer Krankheit eine Zeitlang ausschließlich von in Tokaier getunktem Brot.
Wohl bekomm's!
Letzte Änderung: 17.02.2023