Schon wieder Mehlsuppe?

Schloss Rammenau

2. Türchen

Adlige Schloss- und Burgbewohner wie die Gräfin Cosel genossen üppige Menüs. Was aber aßen die Bediensteten? Ein Blick in einen Rammenauer „Gesindespeiseplan“ aus dem 18. Jahrhundert.

Morgens Mehlsuppe, mittags Mehlsuppe, abends Mehlsuppe.

Wärt ihr vor rund 260 Jahren ein Stallknecht oder eine Wäschemagd im Schloss Rammenau, wäre euer heutiges Mahl nicht gerade abwechslungsreich. Zur Suppe gäbe es etwas Brot, mittags noch Getreidegrütze in Magermilch und abends Kartoffeln. Morgen Kohlrüben statt Grütze, sonst das Gleiche.

Und übermorgen?

Auch das Gleiche. Lediglich statt Kohlrüben Erbsen, und die ausnahmsweise „mit etwas Butter gemacht“. Tags drauf dann aber schon wieder Rüben.

 

Na, läuft euch schon das Wasser im Mund zusammen?

Von Schlemmerei kann beim Jahresspeiseplan des „Gesindes“ von Schloss Rammenau wahrlich nicht die Rede sein.

Das Gesinde, das sind Knechte, Mägde und Dienstboten, die für die Gutsherren arbeiten, sowohl im landwirtschaftlichen Betrieb, als auch im Schloss. Die Arbeit ist oft körperlich anstrengend. 

 

Im Sommer, wenn die Felder bestellt werden, gibt es etwas mehr zu essen als im Winter. Aber auch hier vor allem Getreide, Gemüse und Milch. Nur hohe Feiertage bringen etwas Abwechslung: zu Ostern, Kirchweih, Pfingsten und Weihnachten sind etwas Fleisch und Kuchen vorgesehen.


Letzte Änderung: 16.02.2023