Das Weesensteiner Weinlager

Schloss Weesenstein

17. Türchen

Auf Schloss Weesenstein bekam "Forelle blau" beinahe eine andere Bedeutung. Im Zweiten Weltkrieg diente das Schloss nicht nur als Kunstdepot, sondern beherbergte auch einen anderen Schatz: 200.000 Flaschen Wein. Was geschah mit dem wertvollen Gut?

Wein, Wein, Weesenstein

Schloss Weesenstein war während des Zweiten Weltkrieges nicht nur Versteck für weltberühmte Kunstschätze Dresdner Sammlungen ­– sondern auch Weindepot. Über 200.000 Flaschen guten Weines des Dresdner Weinhändlers Weißenborn lagerten in den Felsenkellern.

Zu schade für die Müglitz

Als der Krieg zu Ende ging, war die Sorge groß, dass der Wein der anmarschierenden Roten Armee in die Hände fallen würde. So verlangte der Bürgermeister, den Wein in den Mühlgraben der Müglitz zu schütten.

 

Doch das brachte die Schlossverwaltung nicht übers Herz. Baurat Oskar Pusch und Schlossverwalterin Johanna Reinhard hatten eine Idee: Sie gaben ihn zu „billigem Preis“ an die Bevölkerung Weesensteins und die umliegenden Dörfer ab.

Kurzerhand wurde im Brauhof ein Verkaufsstand installiert. Die Schlange reichte zwischenzeitlich bis nach unten zur Schlossbrücke. Mit der Zeit ging es wohl recht lustig zu. Die Gemeindeverwalterin musste abgelöst werden, denn sie hatte zwischendurch immer ein Gläschen genippt.

 

Ein Ruf „Die Russen kommen!“ löste die Veranstaltung schlagartig auf.

 


Letzte Änderung: 16.02.2023