Bitte ein Bier!
Schloss Weesenstein16. Türchen
Auf Schloss Weesenstein waren weder Hopfen noch Malz verloren. Seit dem 16. Jahrhundert wurde in der Schlossbrauerei Bier gebraut. Die Legende erzählt sogar von einem Trinkerwettstreit – mit überraschendem Ausgang.
Auf dem Schloss Weesenstein braute man seit mindestens 1510 Bier. Der älteste Hinweis auf das Bierbrauen deutet darauf hin, dass mehr Bier hergestellt wurde, als im eigenen Haus getrunken und der Überhang für gutes Geld verkauft wurde. Den Weesensteiner Gerstensaft brachte man sogar in die besten Häuser bis nach Dresden.
Malzdarre, Pechkammer, Sudpfanne
Gebraut wurde im sogenannten Brauhof. Bezeichnungen wie „Malzdarre“, „Pechkammer“ und „Sudpfanne“ deuten darauf hin. Das nötige Wasser hierfür wurde mit Holzröhren aus dem Röhrteich befördert, die Gerste auf den Dachböden gelagert.
Begriffe im Brauhof
Der Trinkerwettstreit
Über 12 Generationen hinweg hatte die Familie von Bünau die Herrschaft über das Schloss Weesenstein inne. Die Legende berichtet, ein Herr von Bünau ließ seinen trinkfesten Gärtner in einem Trinkerwettstreit antreten.
Als der Konkurrent diesen sah, bekam er es mit der Angst zu tun. Und warf ihm eine Maus in den Humpen. Der schluckte sie jedoch ohne Pause mit seiner weiten Gurgel als „Gerstenkorn“ mit hinunter.
Stolz blickt der Sieger noch heute von dem hölzernen Kaminverschluss im Weesensteiner Theatersaal. Auf der hölzernen Bierkanne steht bedeutungsvoll eine Mausefalle. Und zu seinen Füßen ein Humpen aus Ton.
König Johann ließ die Brauerei im 19. Jahrhundert schließen und die Königliche Schlossküche in die Räume verlegen. Er liebte den Wein wohl mehr als das Bier!
Letzte Änderung: 17.02.2023