Drei Fässer Elbflorenz

Festung Dresden | Schloss Pillnitz

10. Türchen

Nach dem Bau der Dresdner Albertstadt wurden die alten Festungsanlagen an der Elbe militärisch nicht mehr benötigt. Drei mysteriöse Fässer erzählen die „süße“ Geschichte, wozu man sie stattdessen nutze.

Wegen der ganzjährig niedrigen Temperaturen eigneten sich die ausgedehnten Kasematten der Festung Dresden bestens für die Aufbewahrung von Lebensmitteln. So lagerten verschiedene Firmen dort auf rund 300 laufenden Metern steinerner „Fassbänke“ Fässer ein.

Bis kurz nach der Wende dauerte die Nutzung an, auch wenn die meisten Fässer da schon abtransportiert waren.

 

Die letzten drei mussten weichen, als die Festung Dresden von 2017 bis 2019 zur Festung Xperience umgebaut wurde. Sie bekamen ihren neuen Platz in der Königlichen Hofküche im Schlossmuseum Pillnitz und tragen den Schriftzug der Süßwarenfirma „Elbflorenz“. Sie entstand nach dem Zweiten Weltkrieg durch Verstaatlichung verschiedener Dresdner Süßwarenhersteller.

Welche Zutat in den Fässern gelagert wurde, wissen wir nicht sicher. Zum Sortiment von „Elbflorenz“ gehörten aber über die ganze DDR-Zeit auch Weinbrandbohnen, weshalb man annehmen kann, dass es Weinbrand war.

 

Weinbrandbohnen sind bohnenförmige, mit Weinbrand gefüllte Zartbitterpralinen. Es gab sie mit oder ohne innere Zuckerkruste – und gern als Geschenk zu Weihnachten.


Letzte Änderung: 11.02.2022