Ein Geschenk für das Königspaar

Albrechtsburg Meissen

1. Türchen

Vor hundertfünfzig Jahren standen die Räume der Albrechtsburg Meissen leer. Zu leer, um das sächsische Königspaar zu empfangen. Es mussten neue Möbel her.

Wer hat Schränke mit Staatswappen zuhause stehen? Sie nicht? Dann sind Sie wahrscheinlich auch nicht von königlichem Geblüt! Ganz im Gegensatz zu Albert von Sachsen und seiner Gattin Carola von Schweden: Sie bekamen diesen Schreibschrank und all die anderen Möbel des Meißner Schlosses am 18. Juni 1878 geschenkt. 

 

Das massive Eichenholz, die hervorragende Tischlerqualität, die Schnitzereien, Beschläge und Intarsien wären zumindest heute kaum bezahlbar. Das Ganze verziert mit dem Wappen von Sachsen links und dem Wappen des Königreichs Schweden auf der rechten Seite.

 

Dazu der speziell zur gotischen Wandbank passende Unterbau – eine Maßanfertigung für die Albrechtsburg! Ein König könnte sich solch wertvolle Möbel natürlich auch heute noch selbst kaufen. Also warum damals nicht?

Das Zweite Kurfürstenzimmer vor 100 Jahren

Nun, wenn ein tapferer Feldherr 25 Jahre lang mit der einst schönsten Prinzessin Europas glücklich verheiratet ist, muss eine standesgemäße Silberhochzeit gefeiert werden: mit einer königlichen Kaffeetafel in der Albrechtsburg. Doch das Schloss war bis dato einfach leer, es fehlten die Möbel.

 

Wenn aber das Königspaar auch noch treue Untertanen hat, bekommt es von ihnen zu solch einem Jubiläum schöne Geschenke. Eines der schönsten ist der neogotische Schreibschrank – außen mit den Wappen Sachsens und Schwedens, innen auf der Schreibtischplatte mit einer Widmung des edlen Spenders: des Landwirtschaftlichen Kreisvereins zu Leipzig. 

 


Letzte Änderung: 09.02.2022