Eine „Tür“ zur Stadt

Das Kronentor im Dresdner Zwinger

Türchen #14

Das Kronentor des Dresdner Zwingers als „Türchen“ zu bezeichnen, ist zwar die Untertreibung des Jahrhunderts – und doch: auch dieser imposante Bau öffnet und schließt Räume.

Mit seinem Kronentor stellt der Dresdner Zwinger ein, nein, das Wahrzeichen der Stadt. Keck ragt es über die Pavillons und Galerien in die Höhe. So ausnehmend und solitär, als schiene es zu rufen: Schaut her, ich bin der Blickpunkt, der Zirkelstich, das Zentrum barocker Pracht! Nur, ist es das wirklich?

 

 

Sein Schöpfer Pöppelmann hatte ihm gegenüber eigentlich ein Pendant erdacht, genauso hoch, genauso schön – barocke Symmetrie eben – und zum Taschenbergpalais hin einen noch viel größeren Brunnenturm mit Wasserkaskade, und Richtung Elbe einen Ehrenhof mit neuem Schloss und Oper und Tierhatzarena und und und… Man hätte den Wald vor Bäumen nicht gesehen und unser Kronentor stünde bescheiden am Rande. Ja, am Rande! Nämlich am Rande der Stadt, die im frühen 18. Jahrhundert genau an dieser Stelle aufhörte oder anfing.

Das Kronentor steht auf der ehemaligen Festungsmauer, sozusagen auf der äußersten Verteidigungslinie. Wer einst über den Zwingergraben auf das Kronentor zuschritt, kam aus dem „Wald“  – na gut, aus der Vorstadt, die man heute allerdings nicht einmal als Streusiedlung bezeichnen würde.

 

Unser Wahrzeichen, auf das wir Dresdner voller Stolz blicken und nicht versäumen, es unseren Gästen zu präsentieren, ist schlicht weg nur: eine „Tür“ zur Stadt.


Letzte Änderung: 01.02.2021