Die Mär vom Efeu
Schloss & Park Pillnitz10. Türchen
Vorurteile – zumeist falsche – halten sich hartnäckig. So ist es auch mit dem schlechten Ruf des Efeus. Die Wissenschaft hat ihn längst rehabilitiert, und aus dem schlechten Licht gerückt. Aber die Mär vom würgenden und Bäumen schadenden Efeu hält sich.
Efeu wird vorgeworfen, dass er das Wachstum von Bäumen behindert. Ihnen Nährstoffe entzieht, den Pflanzen die Sonnen stiehlt, sie würgt und auf kurz oder lang sogar tötet. Aber was ist dran an dieser Behauptung?
Sicher ist, Efeu tötet nicht den Ast an dem er wächst. Anders als beispielsweise die parasitischen Misteln, saugt er keine Säfte aus dem Baum. Er ist nicht mit den Bäumen verbunden, sondern nutzt den Stamm als Stütze, sozusagen als Klettergerüst. Mit seinen tausenden kleinen Haftwurzeln kann er aber auch an Hauswänden oder Masten emporklettern.

Sicher ist auch, dass er den Bäumen nicht das Sonnenlicht stiehlt. Sie holen sich das für die Photosynthese benötigte Licht über ihre Blätter an den Astausläufern und nicht über die vom Efeu bedeckten Stellen der Bäume. Bei Baumarten mit sehr dünner Rinde, wie zum Beispiel bei Buchen, kann er sogar Schutz vor zu starker Sonnenstrahlung oder Frost bieten.
Gefährlich, gerade für alte und geschwächte Bäume, können seine Ranken und Blätter trotzdem werden. Durch das Laub werden Baum und Efeu windanfälliger. Auf den Blättern liegender Schnee kann das Gewicht und damit die Gefahr eines Bruchs erhöhen.
Problematisch kann der Efeubewuchs auch bei Baumkontrollen werden. Er verdeckt oft die für die Kontrolle entscheidenden Bereiche, was die Arbeit erschwert.
Artenvielfalt durch Efeu

Letzte Änderung: 16.01.2025
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