Vom Hirsch erschreckt

500 Jahre Colditzer Tiergarten! In diesem Jahr feiern wir seinen Geburtstag und schauen voller Stolz nach Berlin, denn das frühere Wildgehege am kurfürstlichen Schloss in Colditz ist damit ein bisschen älter als der bekannte Tiergarten an der Spree.

Wer kann schon einen 500. Geburtstag feiern? Wir, denn in diesem Jahr wurde der Colditzer Tiergarten ein halbes Jahrtausend alt. In einer Rechnung aus dem Jahr 1523 wird er zum ersten Mal erwähnt. Damals wurde am Zaun gebaut - einem Zaun, der später durch eine Mauer ersetzt wurde und bis zu 200 Tiere Dam- und Rehwild beherbergte.

 

 

Fürstliches Vergnügen

Friedrich der Weise, Kurfürst von Sachsen, und seine Nachfolger hielten in Colditz große Hofjagden ab. Auch ließ man sich allerlei Possen einfallen. Es gibt zum Beispiel die Anekdote über einen künstlichen Hirsch, der hinter einem Gebüsch hervorspringen und Gäste erschrecken sollte, die dann von einer wackelnden Brücke ins Wasser kippten. Niemand weiß, ob ein solcher Plan jemals umgesetzt worden ist.

 

 

Wie der Kaiser

Friedrich muss die Idee eines eigens für sich umzäunten Jagdgeländes vom Kaiserhof mitgebracht haben. Als Erzmarschall, und damit Stellvertreter des Kaisers, war er viel in den habsburgischen Landen zwischen Italien und Österreich unterwegs. Von den repräsentativen Gärten, die es dort gab, ließ er sich inspirieren. Alle paar Jahre konnten sich die Kurfürsten nun befreundete Landesfürsten einladen und das Wild in einem sogenannten „eingestellten Jagen“ erlegen.

 

 

Der Colditzer Tiergarten gehört heute größtenteils zum Staatsbetrieb Sachsenforst. Nur ein kleines Stück unterhalb gehört noch zum Schloss.


Letzte Änderung: 29.02.2024

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