Küchentrends vor 200 Jahren
Schloss Pillnitz9. Türchen
Es ist der 1. Mai 1818 – Schloss Pillnitz steht in Flammen. Betroffen von der Brandkatastrophe ist auch die Küche. Das Schloss wird im Stil der neuen Zeit wieder aufgebaut. Und auch die Küche des „Neuen Palais“ entsteht unter neuen Vorzeichen.
Beim Bau der neuen Küche orientiert man sich zunächst an der Raumaufteilung des abgebrannten Schlosses. Schon bevor sie richtig fertig ist, wird in ihr wieder gekocht. Doch noch während der Bauarbeiten kommt es zu Veränderungen. Denn das Küchenwesen hat sich technisch weiterentwickelt.
Die Kochmaschine
Eindrucksvolles Beispiel der Neuerungen ist die „Kochmaschine“, die sich heute wieder in der Hofküche bewundern lässt. Für die damalige Zeit ist sie sehr modern. Sie spart Energie und damit Brennmaterial. Man kann mit ihr kochen, backen und braten, räuchern und Speisen warmhalten. Aus kulinarischer Sicht besonders wichtig: die verbesserte Kontrolle über die Zubereitungstemperatur der Speisen. Somit lassen sich Koch- und Backvorgänge präziser managen.
Mit dem Einbau einer solchen großen Kochmaschine blieb die Hofküche auf der Höhe der Zeit. Das war wichtig, wenn gekrönte Häupter oder andere hochrangige Gäste in Pillnitz speisten. Denn diese angemessen zu verköstigen, war ein wichtiger Aspekt höfischer Kultur.
Wer die Kochmaschine einmal in Aktion sehen will, sollte sich auf der Website von Schloss Pillnitz umschauen. Dort finden sich in der Hauptsaison Führungen und Angebote, bei denen man selbst in der Hofküche tätig werden kann.
Letzte Änderung: 12.04.2023