Gräfin Cosels Einkaufsliste

Burg Stolpen

24. Türchen

Ein Zentner Zucker, 22 Pfund Rosinen, 150 Zitronen… trotz Gefangenschaft genoss Gräfin Cosel exquisite Lebensmittel in beachtlichen Mengen, wie eine historische Einkaufsliste verrät.

In vielerlei Hinsicht ist der Heilige Abend ein besonders emotionaler Tag. So auch für die markante Gräfin Cosel: In den Abendstunden des 24. Dezember 1716 kam sie als Gefangene auf der Veste Stolpen an. Hier blieb sie lebenslang bis zu ihrem Tod: 49 Jahre.

 

Die Spezialgefangene mit Sonderstatus bezog herrschaftliche Räume im Schloss Stolpen. Alles, was sie benötige, sei ihr zu geben, lautete der königliche Befehl. Nichts solle ihr abgehen.

Was hieß das im Detail? Erhalten hat sich eine Einkaufsliste der Gräfin von 1719.

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Die vollständige Einkaufsliste

Auffällig sind die vielen Gewürze. Auch weihnachtliche sind darunter: Zimt, Nelken und Rosinen, Zitronat und Mandeln, Ingwer, Muskat und Pfeffer neben dreierlei Arten von Zucker, Pistazien und Zitronen.

 

Aber auch besondere Spezialitäten bestellte sie: asiatischen Bambus, Feigen und Trüffel sowie extra feinen Kaiser-Tee. Zu besorgen hatte die Waren ihr Kaufmann Joseph Löbel Perlheffter auf der Leipziger Messe.

Von allem nur das Beste!

Oft war sie unzufrieden mit der Qualität der Lieferungen. Man müsse sich die Waren ansehen, das Beste auslesen und bis zum Einpacken dabeibleiben! Sonst werde man sowohl am Gewicht wie auch an der Sache selbst gewiss betrogen.

Für ihre Gewürze verlangte die Gräfin sogar einen extra Schrank nach Stolpen. Er blieb zeitlebens gut gefüllt.

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Und was wurde aus den 150 Zitronen?


Letzte Änderung: 16.02.2023