Upcycling in Gnandstein

Eine Tür aus der Ritterzeit der Burg

Türchen #7

Hier passt eins nicht zum anderen, doch alles zur Burg Gnandstein – was uns ein Türblatt im Laubengang über die Geschichte der Burg erzählt.

Öffnet man die alte Holztür im Laubengang der Burg Gnandstein, so befindet sich dahinter ein so gar nicht dazu passender Durchgang. Eine Tür am falschen Ort? Genau! Denn auf der anderen Seite, im heutigen Kemenatenflügel, ist ein vermauertes Türgewände aus dem 13. Jahrhundert freigelegt. Unser Türblatt passt genau in diese Öffnung.

 

Vor dem Bau des Kemenatenflügels im 14. Jahrhundert befindet sich hier ein Durchgang von den vorgelagerten Wehranlagen ins Innere der mittelalterlichen Burg Gnandstein. Das Türblatt verschließt also einen der frühesten Zugänge in die Burganlage. Nach dem Bau des Kemenatenflügels verliert der Zugang seinen Sinn und wird schließlich zugemauert.

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Was ist eigentlich ein Gewände?

 

 

Was dann mit dem Türblatt geschieht, ist nicht mehr genau nachvollziehbar. Entsorgt hat man es aber augenscheinlich nicht, im Gegenteil! Betrachten wir es etwas näher, so zeigt sich, dass es in späterer Zeit aufgedoppelt wird. Das heißt, dass man die vermutlich stark baufällige gotische Tür mittels einer Bretterkonstruktion unterfüttert. Dadurch bleibt das originale Türblatt inklusive der Türhaspen und Beschläge erhalten.

 

An seine heutige Position kommt die Tür wohl frühestens im 20. Jahrhundert, als man die Burg zum Museum macht.


Letzte Änderung: 01.02.2021