Der Tresor der Wettiner

Schloss Moritzburg und der Zweite Weltkrieg

Türchen #20

Hinter ein Gemälde hätte dieser Tresor nicht gepasst. Dafür umso mehr Schätze hinein. Eine Geschichte über Schloss Moritzburg kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs.

Rost hat eine ganz eigene Ästhetik. Ganz von selbst versetzt er uns in eine Zeit, die unwiederbringlich verloren ist. Im Keller von Schloss Moritzburg gibt es einen solchen Ort: Hier rosten zwei alte Tresore der Wettiner. Was verbarg sich einst in ihnen?

Gehen wir zurück in die letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs. Sachsen ist kein Königreich mehr und kein Freistaat, sondern ein nationalsozialistischer Gau. Doch die ehemalige sächsische Königsfamilie ist noch da. Prinz Ernst Heinrich von Sachsen bewohnt Schloss Moritzburg, das einzige, das nach der Abdankung nicht verstaatlicht wurde. Hier betreibt er im Auftrag der alten Königsfamilie das Schlossmuseum des Vereins Haus Wettin Albertinische Linie e.V.

Die gegen Nazi-Deutschland vorrückende Ostfront und die anglo-amerikanischen Luftangriffe lassen Dresden und Umgebung nicht mehr sicher erscheinen. Nicht nur die staatlichen Museen, sondern auch private Kunstsammler bringen ihre Kunstobjekte in vermeintlich sichere Standorte und Verstecke. Prinz Ernst Heinrich lässt unter der Schlosskapelle eine Art Luftschutzkeller einrichten und die beiden Tresore aufstellen.

Ende März 1945, kurz vor Kriegsende, verlässt der Prinz mit seiner Familie Moritzburg in Richtung Süddeutschland. Schloss Moritzburg wird von der Sowjetarmee besetzt und teilweise geplündert – auch die Tresore werden geöffnet...

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Und was befand sich in den Tresoren?


Letzte Änderung: 01.02.2021