Ein Geheimgang, der keiner ist

Eine besondere Treppe in der Albrechtsburg Meissen

Türchen #1

In der Albrechtsburg Meissen gibt es mehrere Gänge, bei denen heute niemand so recht weiß, wozu sie genau dienten. Zum Beispiel hinter unserem ersten Türchen.

Zwischen dem ersten und zweiten Obergeschoss der Albrechtsburg gibt es einen ganz speziellen Aufgang. Seine Türen sind für alle heutigen Schlossbesucher noch gut zu sehen, doch was dahinter liegt, wissen schon bei Vollendung der Burg im Jahre 1524 nur Eingeweihte.

Wo verläuft der Gang genau? Immer in der Wand lang, könnte man sagen! Über eine schmale Treppe innerhalb einer dicken Mauer verbindet er die Kleine Tafelstube mit dem darüberliegenden Wappensaal.

Dieser Gang ist die einzige „heimliche“ Treppe des Schlosses. Herzog und Herzogin konnten sie begehen, ohne vom Dienstpersonal gesehen zu werden. Anders, als hätten sie die offiziellen Treppen, den großen oder den kleinen Wendelstein, genutzt.

 

Konnten die Herrschaften so auf kurzem Wege von ihren Wohnräumen zu den Festsälen kommen? Oder verband die Treppe gar die Räume eines zweistöckigen Appartements? Hier wird es knifflig, denn Genaues lässt sich leider nicht sagen! Also bleiben nur Vermutungen.

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Das vermutet die Forschung

 

 

In jedem Fall ist es von der Kleinen Tafelstube nur noch ein kurzer Weg zur Großen Hofstube (als Speisesaal), zur Kapelle (für die tägliche Andacht) oder zum Großen Saal (als Empfangssaal), so dass fürstliches Wohnen und Repräsentieren hier besonders eng verzahnt scheinen.


Letzte Änderung: 01.02.2021