Das Offizierslager Oflag IV C

Schloss Colditz war von 1940 bis 1945 Sonderlager für Offiziere sämtlicher westalliierter Nationen. Entsprechend des Wehrkreises im Deutschen Reich hieß es Oflag IV C. Der Sonderstatus bedeutete die ausschließliche Aufnahme von Mehrfachausbrechern, Prominenten und "Deutschfeinden". Die Mehrfachausbrecher machten diesem Begriff alle Ehre, die Prominenten ebenso und die "Deutschfeinde" waren Störer, die Wasserbomben aus dem Fenster warfen oder den militärischen Gruss verweigerten und sich damit eine Woche Einzelhaft einhandelten. Sie taten dies aber nur, um Kräfte der Wachmannschaften zu verbrauchen und von Ausbrüchen abzulenken. Über 300 Fluchtversuche zwischen 1941 und 1944 sind belegt. 

 

Die Fotosammlung des Sonderlagers


Die deutsche Wehrmacht ließ die Fluchtversuche der Gefangenen fotografisch dokumentieren, um die Bilder dann zu Schulungszwecken ihrer Wachmannschaften zu nutzen. Da es ständig Ausbruchsversuche gab, war der Fotograf Johannes Lange sehr oft im Schloss und die Fotosammlung wuchs beträchtlich. Darunter finden sich auch Gruppenaufnahmen und Portraits der Inhaftierten, die für die Verwandtschaft in der Heimat gedacht waren. Im Schloss Colditz werden derzeit etwa 2.000 Fotografien aufbewahrt. Eine Auswahl von 155 Fotos ist digital abrufbar.

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Letzte Änderung: 18.06.2021