Weihnachten im Kriegsgefangenenlager
Schloss Colditz24. Türchen
Historische Weihnachtsfotos aus dem Oflag auf dem Colditzer Schloss zeigen eine faszinierende Mischung aus festlicher Tradition, bedrückendem Zeitgeschehen und überraschenden Details.
Es ist erstaunlich, wie viel Licht und Schatten des Weltgeschehens in Fotografien der Weihnachtszeit sichtbar werden. Die Offiziere im Colditzer Schloss wurden gemäß der Genfer Konvention als Kriegsgefangene vergleichsweise nachsichtig behandelt – so durften sie sogar ihr Umfeld mit Weihnachtsbäumen schmücken. Diese Bäume scheinen dabei mit selbstgefertigtem Schmuck oder gar mit Dekorationen aus der Heimat geschmückt worden zu sein.
Polnische Offiziere stehen zum Zählappell im Gefangenenhof des Schlosses. Ein Schatten liegt über ihnen.
Es dürfte ein besonders trübsinniges Weihnachtsfest gewesen sein – ihre Heimat war gerade überfallen worden, und ihre Familien zu Hause schwebten in höchster Gefahr.

Das Foto zeigt sogenannte Vichy-Franzosen, Unterstützer von Marschall Pétain. Um Konflikte mit den französischen Offizieren des unbesetzten Frankreichs zu vermeiden, wurden diese Männer im Außenlager Schützenhaus untergebracht. Wie das Gruppenbild zeigt, war auch die Stube dort mit einem Weihnachtsbaum geschmückt.
Auch dieses Gruppenbild wurde vermutlich im Schützenhaus aufgenommen. Das Zusatzlager zum Schloss verfügte über einen großen Garten für den Gemüseanbau. Das Kaninchen hatte dort wahrscheinlich einen Stall und wurde für das Foto – und zum Schabernack – hereingeholt.
Auf uns wirkt dieses Bild beinahe putzig – vielleicht, weil es die Idee des Osterhasen mit Weihnachten zu verbinden scheint. Leider ist der historische oder ursprüngliche Kontext verloren gegangen.
Fest steht jedoch: Es handelt sich um polnische Offiziere, und das Kaninchen ist tatsächlich echt. Der Baum ist prächtig geschmückt, und der Raum zeigt traditionelle polnische Dekorationen.
Letzte Änderung: 16.01.2025
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