Etwas abseits der barocken Pracht lädt die Festung zum Erkunden der früheren Geschichte Dresdens ein. Bereits im Mittelalter verfügte die Stadt über eine wehrhafte Ummauerung. Die weiter entwickelte Waffentechnik und das Wachsen der Stadt über den alten Mauerring hinaus machten am Ende des Mittelalters neue Planungen zur Befestigung notwendig. Und so ließ Kurfürst Moritz zu Beginn des 16. Jahrhunderts seine Residenzstadt mit einer damals hochmodernen Festungsanlage nach italienischen und niederländischen Vorbildern sichern. Die Pläne für das System aus Stadttoren, Bastionen, Gräben und Mauern stammten vom Festungsbaumeister Caspar Voigt von Wierandt. Von den Kasematten aus konnte die Stadt im Belagerungsfall mit Soldaten und Kanonen verteidigt werden. Außerdem dienten die Räume der Festung als Kanonengießerei, Pulverlager und Gefängnis. Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die Festung ihren militärischen Wert verloren. Ein Großteil der Befestigungsanlagen wurde abgetragen. Lediglich an der Brühlschen Terrasse haben sich die Reste dieses eindrucksvollen Bauwerks erhalten.